Kinder und Jugendliche in der kulturellen Bildung
vor Gewalt und Machtmissbrauch schützen
Einblicke in Praxis, Beratungs- und Fördermöglichkeiten in NRW
Donnerstag, 05. Dezember 2024, 09:00 bis 13:15 Uhr via Zoom
Kinder und Jugendliche vor (sexualisierter) Gewalt und allen Formen von Machtmissbrauch und Grenzverletzung präventiv zu schützen, ist die Aufgabe Aller, die an Angeboten kultureller Bildung beteiligt sind. Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit, beschäftigen sich bereits durch gesetzliche Vorgaben mit Schutzkonzepten und Präventionsketten. In diesem Rahmen beschäftigen sie sich u. a. mit diversen Gewaltformen sowie machtkritischem Handeln und diskriminierungssensiblen Haltungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Oftmals stehen Akteur*innen aus dem Kulturbereich noch vor einem für sie neuen Thema. Gerade bei Kulturschaffenden sowie Beschäftigten in der Kulturverwaltung bestehen Unsicherheiten, wie kulturelle Bildungsprojekte zu sicheren Orten für Kinder und Jugendlichen werden können.
Wie sieht ein Schutzkonzept aus? Wie sehen Meldeketten aus und mit wem muss ich wann sprechen? Was meint machtkritisches Arbeiten in Kulturprojekten mit Kindern und Jugendlichen? Wie spreche ich mit Kindern und Jugendlichen über Schutz, Gewalt und ihre Rechte? Wie binde ich sie partizipativ in Prozesse ein? Wie sensibilisiere ich Kolleg*innen und Mitarbeitende zum Thema? Was muss ich räumlich beachten? Wo gibt es weiterführend Informations-, Beratungs- und Fördermöglichkeiten zu diesem Thema?
Im Rahmen der digitalen Infoveranstaltung „Kinder und Jugendliche in der kulturellen Bildung vor Gewalt und Machtmissbrauch schützen“ wollen wir diesen Fragen nachgehen und rund um das Thema ‚Schutz vor Gewalt‘ und ‚Schutzkonzepte‘ informieren.
Neben zwei inhaltlichen Kurzvorträgen zum Kinderschutz als Haltung und zur Notwendigkeit, Schutzkonzepte intersektional zu denken, zeigen Beispiele aus Projekten, von Kultureinrichtungen und in der städtischen Verwaltung Umsetzungsmöglichkeiten auf den verschiedenen Praxisebenen auf. Anschließenden gibt es in moderierten Foren die Möglichkeit Expert*innen konkrete Fragen zu stellen und mit anderen Teilnehmenden in einen kollegialen Austausch zu kommen.
Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich an Akteur*innen aus dem Kulturbereich und der kulturellen Bildung sowie alle anderen Interessierten.
Eine Kooperationsveranstaltung der Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“, der Beratungsstelle „Kultur macht stark“ NRW und der Koordinierungsstelle „Kulturrucksack“ NRW.
Sie können sich online bis Sonntag, 01. Dezember 2024 anmelden.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
PROGRAMM
08:45 Uhr Onboarding
09:00 Uhr Begrüßung
Claudia Keuchel, Leitung Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“
09:15 Uhr Impulse
Schutz von Kindern und Jugendlichen – mehr als ein Konzept. Hintergrundinformationen und notwendige Haltung.
Kinderschutzbund NRW
Michael Kutz und Krista Körbes
Kinder- und Jugendschutz ganzheitlich und diskriminierungssensibel denken. Intersektionale Perspektiven.
deepower e. V., Köln
Bianca Wambach
10:15 Uhr Einblicke in die Praxis
Leseclub: Die Welt der Bücher und des Miteinanders. Ein Praxisbeispiel aus „Kultur macht stark“
Kinderkulturhaus (KIKU) Lohbrügge, Hamburg
Ortrud Schwirz, Geschäftsführerin
Gesa Körner, Leitung Leseclub
Ein Schutzkonzept partizipativ mit Kindern, Jugendlichen, Dozent*innen und Ehrenamt planen und überarbeiten
Jugendkunstschule „Bleiberger Fabrik“
Axel Jansen, Leitungsteam Leitung Jugendkunstschule & Präventionsfachkraft
Die Entwicklung eines Schutzkonzepts aus der Perspektive einer kommunalen Kultureinrichtung
Bibliothek, Monheim am Rhein
Nadja Kläsges, Leitung
11:30 Uhr Pause
11:45 Uhr Austauschforen (Auswahlmöglichkeit)
A. Künstlerisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen zu Kinder- und Jugendschutz am Beispiel eines Theaterprojekts
LAG Spiel und Theater Nordrhein-Westfalen e. V.
Britta Sensenschmidt, Stellvertr. Vorsitzende & Theaterpädagogin
Wie kann ich kreativ und spielerisch den Themen Prävention gegen (sexualisierte) Gewalt und der Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen in kulturellen Projekten begegnen? Wie können Räume für Diskurse zu Rollenbildern und Identitäten angeboten werden? Wie können unterschiedliche Wünsche nach Nähe und Distanz in Gruppenprozessen Beachtung finden? Wie können künstlerische Projektleitung und Teilnehmende gemeinsam Regelvereinbarungen entwickeln und aktiv und dynamisch umsetzen?
B. Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum
JFF – Jugend Film Fernsehen e.V./ Labs4Future – Kreativlabore für Jugend. Kultur. Digitalität
Julia Behr, Projektleitung & Medienpädagogische Referentin
Worauf kommt es bei Schutzmaßnahmen im digitalen Raum an? Wie kann ein sicherer und positiver Umgang mit digitalen Medien für junge Menschen ermöglicht werden? Wie können Kinder und Jugendliche als Expert*innen für digitale Medien einbezogen werden? Wie können digitale Räume gut als Sozialräume gestaltet werden?
C. Ideen für Rahmenschutzkonzepte für Orte kultureller Bildung
Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendkunstschulen NRW e. V.
Eva Neubert, Präventionsfachkraft
Wie beginne ich mit der Arbeit an einem Schutzkonzept? Wie lässt sich das Interesse an diesem Thema im Team entfachen und wie werden alle Beteiligten und betreffenden Personen von Anfang mit einbezogen? Welche Hürden können auftreten und wie kann damit umgegangen werden?
D. Die Rolle von (Kultur-)verwaltungsmitarbeitenden bei der Erstellung und Etablierung von Schutzkonzepten
N.N.
12:30 Uhr Beratung, Fortbildung und Förderung
Ein Überblick zu Unterstützungsangeboten für Kinder- und Jugendschutz …
- in der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit/ -bildung
- Im Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“
- Im Landesprogramm „Kulturrucksack NRW“
12:50 Uhr Abschluss
13:00 Uhr Ende
Sie können sich online bis Sonntag, 01. Dezember 2024 anmelden.