Thema:
Partizipation
Partizipation ist die Basis kultureller Jugendarbeit und schafft die Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Mitgestaltung von Bildungsprozessen
Hier geht’s zum Themenheft Partizipation
Claudia Keuchel
Leitung
keuchel@kulturellebildung-nrw.de
02191 794-373
Partizipation in der kulturellen Bildung
Partizipation gilt neben Freiwilligkeit, Interessenorientierung oder Stärkenorientierung zu den zentralen Prinzipien der kulturellen Jugendarbeit. Und doch ist echte Beteiligung und Mitbestimmung nicht selbstverständlich, sondern muss immer wieder erinnert werden, braucht immer wieder Anstöße. Grundlage für die Beteiligungsrechte ist neben der UN-Kinderrechtskonvention der Artikel 11 des SGB VIII, in dem die „Befähigung zur Selbstbestimmung und die Anregung von gesellschaftlicher Mitverantwortung sowie sozialem Engagement“ als Ziel formuliert wird.
Dieses Selbstverständnis formuliert auch die kulturelle Jugendarbeit. Sie hat das Ziel, durch vielfältige partizipative Ansätze und künstlerische Methoden die Demokratiebildung junger Menschen zu fördern und sie in ihrer Meinungsbildung, ihrer Entscheidungsfindung und im eigenverantwortlichen Handeln zu stärken. Ob im Theaterworkshop, Filmprojekt oder beim Poetryslam, Kinder und Jugendliche bringen nicht nur ihre Themen und Interessen in die Angebote kultureller Bildung ein, sondern gestalten diese aktiv mit. Partizipation stellt in diesem Sinne die Basis kultureller Kinder- und Jugendbildung dar und schafft Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Mitgestaltung von Bildungsprozessen.
Doch wie gelingt Partizipation? Wie lassen sich partizipative Ansätze in der eigenen Projektpraxis wirksam realisieren? Wie können Vorhaben so gestaltet sein, dass eine Einbeziehung und Mitgestaltung junger Menschen bereits in der Angebotsentwicklung möglich ist? Welche Haltung müssen Akteurinnen und Akteure aus Kunst, Kultur, Jugend und Verwaltung entwickeln, um Beteiligungsprozesse (ernsthaft) zu ermöglichen? Wie können Meinungen und Ideen der jungen Zielgruppe berücksichtigt und etablierte Strukturen geöffnet werden, um konsequente Teilhabe in Kommune und Verwaltung zu etablieren?
Die Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“ bietet regelmäßig Plattformen für eine Auseinandersetzung mit aktuellen Sichtweisen, Haltungen und Positionen rund um partizipative Prozesse in der Gestaltung kultureller Angebote. Wir zeigen Beispiele der Einbeziehung und Mitbestimmung bis hin zur Selbstorganisation von Kulturprojekten junger Menschen.
Wir wollen ermutigen und inspirieren, künftig noch mehr kulturelle Bildungsangebote partizipativ umzusetzen und Kindern und Jugendlichen inhaltlich wie strukturell so viele Freiräume wie möglich für eigene Entscheidungen und Selbstverantwortung zu ermöglichen!